Hans Kock
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2011
     Claudia Riedweg – Stephan Dill (we don't have a
     Dinosaur, ironische Bekenntnisse zum Gemaelde)

Fallen – ein Zustand der Loslösung, von einem Punkt fort, zu einem anderen. Ein Dazwischen, in dem nur ein Rest von dem Vorherigen existiert, etwas das Ganzes nur noch andeutet. Was in diesem Dazwischen ist, sind brüchige Stücke, Bewegungen des Fallens und Spuren des Zuvors. Diese haben eine besondere Beschaffenheit: sie sind Zeichen von etwas, das bereits existierte, sind eine Verdichtung vom Augenblick der Veränderung. Diese Spuren schaffen und ermöglichen einen zerbrechlichen Raum. Dessen Ausdehnung bezeichnen die Kanten und Verläufe der Bruchstücke. Entlang ihnen entfaltet sich ein Volumen, in dem sich die Stille nach dem Fall ausbreiten kann. Durch alles, was von einer Bewegung noch oder wieder ausgelöst werden könnte, ist dieser zerbrechliche Raum gefährdet und steht damit am Rande seiner Aufösung.

Flurin Bisigs fragile Raumkonstruktion bestimmt einen Zustand jenes zerbrechlichen Raumes, in dem nur noch wenige Teile von einem aufgelösten Ganzen sprechen, in dem Stillstand die Zerbrechlichkeit von Bewegung und Zeit aufzeigt und Vergangenes seine Form im Aufgelöstsein fndet. Aufeinander und nebeneinander gefallene Bruchstücke liegen auf dem Boden und bilden eine zersplitterte Fläche. Es kann sein, dass diese Teile eines Ganzen sind oder Teile von durchbrochenen Raumschichten. Wie bei einem zerbrochenen Spiegel refektieren die einzelnen Bruchstücke den sie umgebenden Raum und sind zugleich Teile der Handlung des Bruches, des auslösenden Moments.

Die wenigen Elemente, die an den Stäben hängen, führen dabei nichts fort; sie sind vielmehr Verweise, die das Gefallene als solches bezeichnen und deuten auf diese Weise auf die Bewegung des Falls, auf den einzigartigen Moment der Loslösung oder Zerstörung. Die Frage nach dem Ganzen, dem Vorherigen stellt sich nicht – es sind Gesten des Fallens, die in Flurin Bisigs Konstruktion Raum produzieren. Gerade zwischen der fast völlig bedeckten Bodenfäche und den wenigen Bruchteilen, die an den Querstäben lose, fast schwebend hängen, deutet der dazwischen liegende, leere Raum auf die Intensität der Geschwindigkeit hin, mit der das Fallen begann.

Trotz des Eindrucks des Fallens, des gedachten Moments einer Zerstörung oder einer chaotischen Neuordnung ist dies ein Spiel mit Gedanken. Denn die Raumkonstruktion ist ein Modell: die leichte Karton- und Sperrholzarchitektur zeichnet sich in den Ausstellungsraum und formt durch ihre Leichtigkeit einen Raum des Fallens, der exemplarisch ist. Das, was im Ausstellungsraum zu sehen ist, ist ein Zustand einer Anordnung, der seine unzähligen möglichen Varianten mit aufzeigt. Diese Gesten des Fallens, die Flurin Bisig in den Raum zeichnet und als einen zerbrechlichen Raum verräumlicht, sind als eine unendliche Figur denkbar. In jeder seiner Raumkonstruktionen entsteht und materialisiert sich dadurch Vergänglichkeit – dieser zerbrechliche Moment, der nur zwischen einem Vorherigen und einem Möglichen existieren kann.

Birgit Szepanski

 

Öffnungszeiten Skulpturenpark:
April bis September
8:00–22:00 Uhr
Oktober bis März
10:00–16:00 Uhr

Ständige Ausstellung
im Gutshaus:
Samstags und Sonntags
14:00–18:00 Uhr
Führungen nach Vereinbarung
Telefon 0431 38 00 88 88
oder per E-Mail:
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